КРЕМЛЬ
МИД
МИНОБОРОНЫ

Aus dem Pressebriefing der offiziellen Sprecherin des Außenministeriums Russlands, Maria Sacharowa, Moskau, 14. Februar 2024

Zur Ukraine-Krise

Am 18. Februar vor zehn Jahren ereignete sich der Wendepunkt in einer Kette der Ereignisse auf dem „Euromaidan“ in Kiew.

An diesem Tag im Jahr 2014 haben sich angeblich friedliche Antiregierungsauftritte in großangelegte Gewaltaktionen verwandelt. Es wurde das Hauptquartier der regierenden „Partei der Regionen“ ergriffen und verbrannt. Zwei Parteimitarbeiter kamen ums Leben. Rebellen attackierten erbarmungslos die Kämpfer der Milizeinheit „Berkut“ und anderer Rechtsschutzorgane, die daraufhin keine Waffe einsetzten. Die westlichen Organisatoren und Regisseure der „Straßendemonstrationen“ (in der Tat war es Willkür) trieben Demonstranten nach vorne, indem das Niveau der Eskalation gesteigert wurde. Gleichzeitig mischten sich die Anführer der Länder des „kollektiven Westens“ unverhohlen in die inneren Angelegenheiten dieses Landes ein und drohten der Führung der damaligen Ukraine, wobei direkt gesagt wurde, dass wenn der Präsident bzw. Sicherheitsstrukturen Waffen zur Gewährleistung der Verfassungsordnung einsetzen, werden gegenüber dem Staat Ukraine und aller, die diese Beschlüsse treffen, entsprechende Maßnahmen ergriffen.

Alleine innerhalb zwei Tagen der Zusammenstöße am 18. und 19.Februar 2014 kamen 29 Maidan-Teilnehmer und elf Polizisten ums Leben, hunderte Menschen wurden verletzt.

Damals wurde de facto eine grausame Maschine der Gewalt in Gang gesetzt, die anschließend hunderte Tausend Menschenleben forderte und Millionen Schicksale verletzte. Die Ukraine bewegte sich rasant zu einer Katastrophe eines blutigen verfassungswidrigen Putsches bzw. Staatsstreiches. In allen diesen Jahren versuchte das Kiewer Regime, die Wahrheit über die damaligen schrecklichen Ereignisse zu verzerren.

Es war gerade ein anderes Gedenkdatum – 12. Februar. Genau vor neun Jahren wurde in Minsk dank sehr großen Anstrengungen der Vermittler – Russlands, Deutschlands und Frankreichs – der „Maßnahmenkomplex zur Erfüllung der Minsker Abkommen“ vereinbart. Er sollte für das Ende des Bürgerkriegs, der wegen der Ereignisse vom 18. Februar 2014 ausgebrochen war, sorgen. Das ist der Bürgerkrieg, der gegen das eigene Volk vom Kiewer Regime im Südosten der Ukraine entfacht wurde, wobei dorthin Panzer zur Unterdrückung der Menschen, die für die Aufrechterhaltung der Verfassungsordnung eintraten, geschickt wurden.

Dieses Paket der Dokumente – der Maßnahmenkomplex – wurde von allen Konfliktseiten – Kiew, Donezk und Lugansk – unterzeichnet. Das Dokument wurde durch Resolution 2202 des UN-Sicherheitsrats gebilligt, wobei es eine alternativlose Grundlage für die innenukrainische Regelung und unabdingbarer Teil des Völkerrechts wurde.

Der Maßnahmenkomplex war eine einmalige Chance, den Frieden in der Ukraine beizubehalten, doch das Kiewer Regime verpasste sie.

Kiew hatte gar nicht vor, mit der Umsetzung der erreichten Vereinbarungen zu beginnen, wobei eigene Verpflichtungen bewusst ignoriert wurden. Die Hauptbedingung für die Gewährleistung einer umfassenden, langfristigen und nachhaltigen Regelung war die Aufnahme eines direkten und gegenseitig respektvollen Dialogs Kiews zu Donezk und Lugansk. Doch Pjotr Poroschenko und Wladimir Selenski lehnten selbst die Idee einer unmittelbaren Kommunikation mit denjenigen, die die Interessen von Donbass vertraten, ab. Sie nannten diese die ganze Zeit ihre Mitbürger und wollten mit ihnen nicht kommunizieren. Sie heilten die Einwohner der Region sogar nicht für Menschen und nannten diese offen „Unmenschen“ und „Einzelwesen“.

Die Sabotage bei der Erfüllung des Maßnahmenkomplexes durch die Kiewer Clique bekam keine entsprechende Reaktion seitens der europäischen Garanten – Deutschlands und Frankreichs. Wir machten sie zwar mehrmals auf die fehlenden Handlungen des Kiewer Regimes aufmerksam, aber wie es sich später herausstellte, machten Berlin und Paris dies bewusst. Sie waren nicht an einer friedlichen Regelung, sondern an der Vorbereitung der Streitkräfte der Ukraine auf einen bewaffneten Kampf gegen Russland interessiert. Das gaben ohne Bedauern (sie haben das eingestanden) die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und der ehemalige Präsident Francois Hollande zu, die einst auf die Rolle der Mitverfasser des Maßnahmenkomplexes und der Mitsponsoren des Minsker Prozesses stolz waren. Dann stellte sich heraus, dass sie die ganze Welt betrogen haben – diejenigen, die auf den Frieden in der Ukraine warteten, eigene Staatsbürger, die für sie und ihre politischen Kräfte abstimmten, unter anderem weil sie die Rolle der Friedensstifter spielten, aber in der Tat wollten sie diese gar nicht sein. Sie haben den UN-Sicherheitsrat betrogen. Sie sagten nicht, dass sie den Maßnahmenkomplex nicht erfüllen wollen, als er vorgelegt wurde und vor den Augen der ganzen internationalen Gemeinschaft als ein obligatorisches Dokument für die Umsetzung erschien. Das war ein Betrug.

Unter Bedingungen der von Kiew vorbereiteten Gewaltunterdrückung von Donbass, was zum Massentod unter Zivilbevölkerung hätte führen sollen, konnte Russland nicht beiseite bleiben. Wir hatten keine andere Wahl, als die militärische Spezialoperation zum Schutz der friedlichen Einwohner der Volksrepubliken Donezk und Lugansk gemäß Artikel 51 der UN-Charta zu beginnen. Wir konnten russische, russischsprachige Menschen verschiedener Nationen, Religion, die sich mit der Kultur und Geschichte Russlands assoziieren, nicht zur Ausrottung durch Bandera-Kopfschneider überlassen. Menschen, die Frieden wollten, aber vom Kiewer Regime nicht einfach Krieg, sondern den Versuch, sie zu vernichten, bekamen.

Derzeit setzen ukrainische Neonazis barbarischen Beschuss der friedlichen Einwohner der russischen Regionen fort. Nach Angaben der Behörden der Volksrepublik Donezk kamen in der Republik alleine seit Jahresbeginn 58 Menschen ums Leben, 204 wurden verletzt, rund 390 Wohnhäuser wurden zerstört.

Die Streitkräfte der Ukraine versetzen Angriffe auch mit dem Einsatz von Drohnen. Am 9. Februar schossen russische Flugabwehrkräfte 19 Drohnen in vier russischen Regionen und über dem Schwarzen Meer ab. Am 11. Februar wurden im Gebiet Cherson 33 ukrainische Drohnen vernichtet.

Dabei ignoriert der Westen die Terroraktivität der Kiewer Junta, alle Verbrechen bzw. entsprechende Bedrohungen. Der Minister für Digitaltransformation der Ukraine, Michail Fjodorow, machte vor einigen Tagen eine Erklärung im Stil von Al-Qaida und ISIL (diese verbotenen Organisationen wurden in der ganzen Welt als Terrororganisationen eingestuft), wobei großangelegte Explosionen in ganz Russland versprochen wurden.

Ich habe eine Bitte an Vertreter des Kiewer Regimes, die solche Erklärungen machen. Sie sollen dann nicht sagen, dass es nicht sie waren und das alles Fakes sind. Sie sagen das. Wir fixieren das alles. Damit befassen sich unter anderem unsere Rechtsschutzorgane, worüber ich etwas später sprechen werde.

Niemand soll Illusionen haben, dass solche Erklärungen und Untaten ohne Folgen für das Kiewer Regime bleiben werden. Russische Rechtsschutzorgane verfolgen und fixieren alles. Alle Beteiligte an Terroranschlägen werden unbedingt zur Verantwortung gezogen. Sind Beispiele notwendig? Hier sind sie.

Die Gerichte der Russischen Föderation fällen weiterhin auf Grundlage der Beweise, die vom Ermittlungskomitee Russlands gesammelt werden, Urteile gegen ukrainische Extremisten, die schwere Verbrechen gegen friedliche Staatsbürger begingen haben. 33 ukrainische Neonazis wurden zu 27 bis 29 Jahren Haft wegen Verbrechen gegen die friedliche Bevölkerung in der Volksrepublik Donezk verurteilt.

Der ukrainische Extremist M. Tschernuschenko wurde zu 25 Jahren Haftstrafe wegen Mordanschlag gegen zwei friedliche Einwohner Mariupols im März 2022 verurteilt.

Kein Verbrecher wird der Strafe entgehen. Sie werden aufgedeckt und gemäß Gesetz zur Verantwortung gezogen.

Heute, am 14. Februar soll 19. Sitzung der Kontaktgruppe für Ukraine im Ramstein-Format stattfinden. Auf der Tagesordnung stehen Lieferungen von Flugabwehrmitteln, Munition und anderen Waffen an Kiew.

Die USA selbst können nicht verstehen, was man weiter mit dem Sponsern des Kiewer Regimes tun soll. In der letzten Zeit wird ihr Streben immer deutlicher, die zu hohe Last der Ausgaben für Selenski auf Europa, vor allem Deutschland, das zum Spitzenreiter bei dieser Frage wurde, zu verlegen. Um entsprechende Anweisungen zu bekommen, kam der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz am 9. Februar nach Washington. Er rief die Länder des Westens emotionell dazu auf, alles Mögliche zu machen, um den Sieg Russlands nicht zuzulassen.

Während sie früher Russland eine „strategische Niederlage“ beibringen wollten, änderte sich nun die Rhetorik. Sie verstehen die Realien und sagen, dass „der Sieg Russlands nicht zugelassen werden soll“. Ich will sie enttäuschen. Weder das erste, noch das zweite ging in Erfüllung. Es wird so sein, wie wir es planen.

Das Wesen der Rede von Scholz bestand darin, dass im Falle des Sieges Russlands die „goldene Milliarde“ sich in einer unvorhersehbaren Welt erweisen kann, die viel gefährlicher als in den Zeiten des „Kalten Krieges“ sein wird.

Er hätte wohl direkt sagen können – gefährlicher als in den Zeiten des Zweiten Weltkriegs. Denn Neonazismus wird in Deutschland wiederbelebt. Wir sehen, mit wie viel Elan die deutschen Regierungsmitglieder über ihre nazistischen Vorfahren sprechen. Wir sehen Coming Out des Neonazismus in ganz Deutschland, wie die höllische Hinterlassenschaft Hitlers „Hitler, Mein Kampf: Eine kritische Edition“ neu ausgegeben wird. Darüber werde ich heute ausführlicher sprechen.

Es ist erstaunlich, aber europäische Politiker sagen trotz korrupten Charakters der Kiewer Junta, dass die Ukraine angeblich die Retterin Europas vor Russland sei. In der Tat bringt das Selenski-Regime wie ein Stein am Hals die Europäische Union auf den Boden, wobei man als Zerstörer der einst wohlhabenden und prosperierenden Region auftritt. Europäischen Beamten ist egal, was dazu eigene Staatsbürger meinen, aus deren Geldtasche ukrainische Eliten und die Streitkräfte der Ukraine bezahlt werden, und übrigens auch die Luxus-Waren von Frau Selenskaja. Sie lassen es außer Acht, wie die Wirtschaft zusammenbricht und die Soziallage in einst wohlhabendem Europa sich verschlechtert.

Es ist nicht verwunderlich, dass vor diesem Hintergrund in EU-Ländern Landwirte protestieren, die weiterhin wirklich arbeiten. Sie bekommen ihr Geld nicht bei Spekulationen auf Börsen, Manipulationen mit Wertpapieren, verschiedenen Blasen auf dem Immobilienmarkt bzw. Digitaltechnologien. Nein. Die Landwirte produzieren das, wovon wir alle leben – Lebensmittel. Nun bleiben sie ohne Gewinne wegen Einfuhr billiger ukrainischer Lebensmittel. Sie konfrontierten mit einem andauernden Wachstum der Energiepreise wegen verbrecherischer Energiepolitik der EU gegenüber eigenen Staatsbürgern. Sie tragen Verluste wegen gestiegener Steuer. Wohin fließen diese Steuer? Sie fließen nicht in die Infrastruktur in ihren Ländern, Erhöhung der Sicherheit ihrer Staaten, sondern direkt auf das Schlachtfeld, wo Washington auf die Spitze Selenski gesetzt hat.

Sein Regime zeigt weiterhin sein wahres Gesicht. Am 11. Februar sagte der Direktor des Museumsreservats „Kiewer Höhlenkloster“ Maxim Ostapenko im ukrainischen TV-Sender über die Absicht, Kriegsgefangene der Streitkräfte der Ukraine gegen die sterblichen Überreste des Vorsitzenden der Regierung des Russischen Reichs, Pjotr Stolypin, der in Kiew 1911 verräterisch getötet und auf dem Klostergelände, das jetzt in ein Museum verwandelt wird, bestattet wurde, auszutauschen. Ukrainische Neonazis versuchen bereits nicht zum ersten Mal, „Tänze auf Knochen“ zu organisieren.

Es gab viele Materialien darüber, wie sie Heiligtümer, Reliquien ins Ausland verkaufen. Nun gibt es eine neue Initiative. Zuvor haben sie vorgeschlagen, für diese Ziele die Asche des Befreiers Kiews, General Nikolai Watutin (bestattet im Zentrum der Stadt) und des legendären sowjetischen Aufklärers Nikolai Kusnezow (sein Grab befindet sich in Ljwow) zu nutzen.

Dass es für Selenski-Regime nichts Heiliges gibt, davon zeugen andauernde barbarische Aktionen gegenüber der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche. Vor kurzem wurde bekannt, dass Kiewer Neonazis in der Nacht auf 22. Januar den Metropolit Longin grausam verprügelt haben. Metropolit befasste sich aktiv mit Wohltätigkeit. Dank seinen Anstrengungen wurden seit 1990er-Jahren hunderte Waisen und Kinder, die ohne Vormundschaft blieben, gerettet. Für diese Verdienste wurde er 2008 mit dem Titel „Held der Ukraine“ ausgezeichnet. Selenski-Regime ist verärgert darüber, dass Metropolit auf seinen Glauben nicht verzichtet und der kanonischen Kirche treu bleibt, die vom Kiewer Regime so beharrlich vernichtet wird. Im vergangenen Jahr wurde gegen ihn ein Strafverfahren eingeleitet, wobei er der Entfachung des zwischenreligiösen Zwistes beschuldigt wird.

Wieder eine Geschichte über Kinder. Alles, was mit Kindern, ihrer Rettung und Schutz vor zerstörerischer Logik verbunden ist, löst beim Kiewer Regime irgendwie solche Reaktion aus. Ohne Grund. Warum? Weil Kinder für das Kiewer Regime auch eine Ware sind.

Wir rufen profilierte internationale Organisationen dazu auf, die andauernden antihumanen Repressalien des Kiewer Regimes gegen die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche entschieden zu verurteilen und diese Willkür einzustellen.

Die oben genannten Fakten bestätigen die Aktualität der Aufgaben der militärischen Spezialoperation zur Entnazifizierung und Entmilitarisierung der Ukraine und Beseitigung der von ihrem Territorium ausgehenden Bedrohungen. Wie die russische Führung sagte, werden sie unbedingt erfüllt werden.

Zur Internationalen Schule Interdom

Ich möchte ein historisches Beispiel anführen. Nicht alles, was offensichtlich und mit Fakten bestätigt ist, wird ein Teil der allgemeinen globalen Informationen, die als Wahrheit wahrgenommen werden. Es soll Zeit vergehen.

In Russland wurde vor 90 Jahren die Internationale Schule Interdom gegründet. In den damaligen Jahren wurde die Schule ein Heim für Kinder, deren Eltern sich in Gefängnissen in Ländern mit reaktionären und faschistischen Regimes erwiesen.

Als diese Anstalt 1933 gegründet wurde, was dachte man darüber im Westen? Die Reaktion darauf, wie in Russland Kinderrechte verteidigt werden, war ähnlich wie heute.

Die Schule wurde 1933 auf Initiative der Arbeitergewerkschaften der Stadt Iwanowo und mit Unterstützung der Internationalen Organisation der Hilfe für Revolutionskämpfer ins Leben gerufen. Der Vorsitzende dieser Organisation war Jelena Stassowa.

Die Schaffung solchen Internats war Zeichen des Internationalismus und guten Willens sowjetischer Staatsbürger gegenüber Waisen der antifaschistischen Kämpfer in Spanien, Kämpfer gegen Diktatorenregimes in den Ländern Afrikas und Lateinamerikas, Kindern vieler fortgeschrittenen Vertreter aus der ganzen Welt.

Erste Kinder waren im Internat Kinder der Antifaschisten aus Deutschland, Griechenland, Österreich, Bulgarien, Ungarns, Italien und vielen anderen Ländern. Weiß jemand heute in diesen Ländern, die an der Arbeit internationaler Organisationen teilnehmen, wobei Russland beschuldigt wird, dass unser Land viele hervorragende Vertreter ihres gesellschaftspolitischen Lebens damals, vor 90 Jahren gerettet hat und zeigte, wie man sich um fremde Kinder kümmern kann? Es gibt keine fremden Kinder. Sie erinnern sich daran nicht. Dafür aber erinnern wir uns daran sowie diese Kinder.

Während des Bürgerkriegs in Spanien kamen nach Interdom mehrmals spanischen Kinder. Die Entwicklung der Revolutionsereignisse in China führte dazu, dass dort viele chinesische Kinder kamen. Interdom in Iwanowo wurde für sie zur Zweiten Heimat. Niemand von diesen Kindern hielt diesen Fakt ihres Lebens für beschämend.

Bis zum Ende der 1990er-Jahre wurden in Interdom Kinder aus den Ländern erzogen, wo sich Kriege, Konflikte, Naturkatastrophen ereigneten. Innerhalb von 91 Jahren wurde das Internat das zweite Haus für 5000 ausländische Kinder aus 86 Ländern der Welt.

Interdom hat ein äußerst behutsames Erziehungssystem entwickelt – ohne Versuche, die Kinder „für unser Land“ zu erziehen, ihnen Einstellungen einer anderen Kultur aufzudrängen. Niemandem fiel ein, Kinder dazu zu zwingen, auf ihre Heimat zu verzichten. Ausländische Schüler lernten neben Russisch auch ihre Muttersprachen, hatten Verbindungen zu ihren Landsleuten aufbewahrt. Die Mehrheit von ihnen kehrte in ihre Heimatländer zurück, hat Verbindungen zu Russland, Schule und Schulfreunden aufbewahrt.

Die Rolle von Interdom bei der Erziehung der Kinder verschiedener Nationen im Geiste der Freundschaft und gegenseitigen Respekts, Entwicklung solcher Eigenschaften wie Zielstrebigkeit und gegenseitige Hilfe ist kaum zu überschätzen. Die von Absolventen dieser einmaligen Bildungsanstalt erhaltenen vielfältigen Kenntnisse ermöglichten ihnen, ihr Talent und Fähigkeiten anzuwenden, Erfolge in ganz verschiedenen Bereichen zu erreichen. Viele Interdom-Absolventen haben hohe Posten in der Regierung der Länder besetzt, einen großen Beitrag zur nationalen Kultur und Wissenschaft geleistet.

Ich möchte einige Beispiele anführen. Saur Dachte, bekannter Heimkind aus einer Familie politischer Emigranten. Nach Schulabschluss baute er glänzende Karriere in der Filmindustrie auf. Als Spielleiter der Spiel- und Dokumentarfilme drehte er rund hundert Filme. Als Regisseur schuf er die Filme „Chafis Scherosi“ (1971), „Ansässig im Himmel“ (1982), „Interview“ (1983). Er hat Titel des Verdienten Mitarbeiters der Kultur der Tadschikischen Sowjetrepublik, ist Mitglied der Akademie der Künste, Ehrenbürger Tadschikistans. Er ist in der Republik bekannt als begabter Fotokünstler, Organisator zahlreicher internationaler Ausstellungen. Der berühmte Interdom-Vertreter hat herzliche Erinnerungen an die Schule auch 65 Jahre nach dem Schulabschluss. Am Anfang Februar 2024 schickte Dachte an Interdom sein Buch der Erinnerungen, das in zwei Sprachen geschrieben wurde – in tadschikischer und russischer Sprache.

Ein anderes Interdom-Kind Aldo Canestri, Sohn des italienischen Gewerkschaftsmitglieds, Kommunisten, wurde hervorragender Linguist. Nach Schulabschluss ging er an die Fakultät für Philologie der Moskauer Universität, absolvierte die Abteilung für russische Sprache und Literatur. Nach Hochschulabschluss arbeitete er von 1962 und bis zum Tod 2014 als Dozent für italienische Sprache in der Übersetzerabteilung des Moskauer staatlichen pädagogischen Maurice-Thorez-Instituts (jetzt – Linguistische Universität). Er hat mehrere Generationen der Übersetzer und Spezialisten für italienische Sprache in Russland und in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion großgezogen. Er schrieb viele Lehrbücher, Sprach- und Wörterbücher, darunter einmaliges Italienisch-Russisches Wörterbuch für Landeskunde. Das größte Werk seines Lebens war „Das Wörterbuch der Synonyme und Antonyme der italienischen Sprache“.

Zhu Min, Tochter von Zhu De, einem von zehn Marschällen Chinas – Mitstreiter von Mao Zedong, geriet in Interdom während des Großen Vaterländischen Kriegs. Später absolvierte sie das Moskauer Pädagogische Lenin-Institut und kehrte zurück nach China, wo sie im Laufe von 30 Jahren an der Fakultät für russische Sprache der Pädagogischen Universität Peking unterrichtete, wobei sie eine ganze Generation chinesischer Spezialisten für russische Sprache großgezogen hat.

Interdom-Absolventin Rosa Yun Bin arbeitete nach Schulabschluss im Alter von 17 Jahren als Redakteurin in der russischen Redaktion der Monatszeitschrift „China“. Die erste Ausgabe erschien 1951. Diese Zeitschrift förderte die Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses zwischen zwei Ländern. Ich habe in meinem Leben viele verschiedene Zeitschriften gesehen. Meines Erachtens ist gerade diese Zeitschrift ein Vorbild in Bezug auf Informieren, Ausbilden, Vereinigen und Beibehalten der Meinungsfreiheit. Eine ausgezeichnete Zeitschrift. Man kann sich diese Zeitschrift in Bibliotheken und Archiven ansehen.

Noch ein Interdom-Kind, Sohn der bulgarischen Revolutionäre A. Karastojanow und G. Karastojanowa – Alexander Karastojanow nahm an der Verteidigung von Smolensk teil, wurde mit einer Medaille „Für Kampfverdienste“ ausgezeichnet. Anschließend diente er als Offizier im 1. Garde-Kavalleriekorps des Generals Below. 1944 kehrte er im Rang des Kapitäns der Roten Armee nach Bulgarien zurück. Er war Kommandeur eines Verbands, Leiter der Aufklärungsabteilung der Bulgarischen Volksarmee, bekam den Rang des Generalmajors. Er bekam den wissenschaftlichen Titel Dr. mil., war Militärattaché in Ungarn und Vietnam. Beim 50. Jubiläum von Interdom hat er die internationale Schule in Iwanowo zusammen mit anderen bulgarischen Absolventen besucht.

Interdom-Absolventen haben auch heute Verbindungen zu unserem Land. Sie alle leisten ihren Beitrag zur Festigung des Vertrauens und gegenseitigen Verständnisses in internationalen Angelegenheiten.

Ich möchte ebenfalls erwähnen, dass alle Interessierte sich Archivfotos auf der elektronischen Fotoausstellung, die auf der Webseite zu finden ist, ansehen können. Zum 90. Jahrestag von Interdom wurden schwarzweiße Archivfotos, ihre Kommentare und Namen digitalisiert und in Vollfarbformat verlegt. Diese Online-Ausstellung ist sehr empfehlenswert. Jede Aufnahme dieses großen Familienalbums ist voller Herzlichkeit, Freude und übergibt besondere Atmosphäre von Interdom.

Das ist zur Frage der historischen Wurzeln, Verhalten unseres Landes zu Kindern, die sich zeitweilig ohne Familien wegen internationaler Lage und Umstände, die mit Konflikten in ihren Ländern verbunden sind, erweisen. Wir haben historische Beweise dafür, wie wir uns zu solchen Situation verhalten.

Haben diejenigen, die jetzt uns beschuldigen, solche historischen Beweise? Mögen sie diese vorlegen. Das ist doch die westliche These darüber, dass wir das machen können, weil wir dies in Vergangenheit machten. Ja, wir haben dies in Vergangenheit gemacht. Wir haben Kindern, die in ihren Ländern ohne Eltern blieben, die Opfer faschistischer, nazistischer Regimes wurden, geholfen, nicht einfach am Leben zu bleiben, sondern auch Menschen zu bleiben und dann in ihre Länder zurückzukehren, wobei ihre Sprache, Kultur und Liebe zu ihrer Heimat aufbewahrt wurden. Und Gleichzeitig mit zusätzlichen Kenntnissen, die unser Land so großzügig teilte, bereichert zu werden.

Zur Popularisierung der Hinterlassenschaft von Adolf Hitler in Deutschland

Es gibt ein weiteres Thema, das damit zusammenhängt, was jemand früher getan hat und heute weiter macht. Ich habe bereits darüber gesprochen, dass eine „Welle“ von Coming-Outs über die nazistischen Wurzeln der Familien einiger Politiker in Deutschland zu erkennen ist. Sie haben einfach nichts Besseres zu tun - Archivdokumente werden aufgedeckt. Es wird klar, warum Deutschland, die Bundesregierung von Olaf Scholz das neonazistische Selenski-Regime sponsert. Denn viele Mitglieder dieser Regierung stammen aus Familien von Nazis und haben niemals gesagt, dass sie die Taten ihrer blutbefleckten Vorfahren verurteilen oder ablehnen.

Dies alles geschieht vor dem Hintergrund der Umsetzung eines gemeinsamen Projekts mehrerer wissenschaftlicher Institute in Deutschland unter der Leitung des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin zur Vorbereitung und Veröffentlichung einer Sammlung von öffentlichen Reden von Adolf Hitler 1933-1945. Laut seiner Initiatoren geht es um die Schaffung einer Sammlung im Text- und Audioformat, die der breiten Öffentlichkeit, einschließlich Schüler, zugänglich sein wird. Richtig so! Schüler müssen doch verstehen, was in der jetzigen Ideologie der Bundesregierung von Olaf Scholz steckt.

Es scheint, dass in Deutschland die Systematisierung und Einführung der „kreativen Hinterlassenschaft“ von Adolf Hitler in den öffentlichen Raum und das Bewusstsein auf „Hochtouren“ laufen. Seit den 1990er-Jahren wurden ähnlich die Reden und Befehle des Führers 1925-1933 in 17 Bänden „studiert“ und herausgegeben, sowie das zweibändige Buch „Hitler, Mein Kampf: Eine kritische Edition“, das seit seiner Veröffentlichung 2016 bereits 12 Mal nachgedruckt wurde!

Statt alles zu verurteilen, was mit dem verbrecherischen Erbe einer der abscheulichsten Figuren in der Geschichte der Menschheit verbunden ist, werden in Deutschland mit Zustimmung der Behörden Werke und Reden des wahnsinnigen Führers mit angeblich wissenschaftlich-bildenden und aufklärenden Zielen veröffentlicht. Wir sehen nur eine Erklärung dafür. Der Wunsch der deutschen Behörden, eine „Revanche“ für die Niederlage des Dritten Reiches zu machen, die die Köpfe eines Teils der deutschen Gesellschaft ergriffen hat, richtet sich nach außen in einer gezielten Verwischung der kriminellen „Flecken“ der deutschen Geschichte.

Dies wird auch durch das Verhalten Deutschlands zur traditionell eingebrachten russischen Resolution der UN-Generalversammlung „Bekämpfung der Verherrlichung des Nationalsozialismus, des Neonazismus und anderer Formen der Praxis, die zur Eskalation moderner Formen von Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit verbundener Intoleranz beitragen“ bestätigt. Deutschland enthielt sich lange Zeit der Abstimmung zu dieser Resolution und stimmt seit 2022 dagegen.

Es stellt sich eine logische Frage an die deutschen Behörden, die ich ehrlich gesagt an das deutsche Volk stellen möchte: Was kommt weiter? Verstehen Sie, was Sie von sich selbst erwarten können? Was kommt weiter? Werden Sie die Verdienste Hitlers als hervorragenden Staatsmann anerkennen? Oder etwas in dieser Art?

Zur Frage der Anerkennung des Völkermords an den Völkern der Sowjetunion während des Großen Vaterländischen Krieges

Das ist das wichtigste Material für mich - nicht nur auf heutigen Pressebriefing, sondern der letzten Jahre.

Ich habe gerade darüber gesprochen, wie in Deutschland Bücher über die Reden Hitlers veröffentlicht werden. Es handelt sich nicht um eine kritische Analyse der Reden Hitlers, sondern buchstäblich um Primärquellen. Vielleicht sollte in Deutschland ein Buch über den Völkermord an den Völkern der Sowjetunion während des Großen Vaterländischen Krieges veröffentlicht werden? Oder sollte zu jeder Ausgabe und Neuauflage von Programmreden Hitlers in derselben Auflage Bücher, Broschüren und Materialien darüber veröffentlicht werden, was er den Völkern der Sowjetunion angetan hat? Vielleicht werden diejenigen, die sich immer noch dem Antifaschismus in Deutschland widersetzen, darüber nachdenken? Werden sie irgendeinen Vorschlag machen? Jetzt werde ich Ihnen ein umfangreiches Material dazu geben.

In letzter Zeit sehen wir ständig von Politikern und öffentlichen Vertretern hauptsächlich in westlichen Ländern das Verschweigen der Gräueltaten, denen die Völker der Sowjetunion in den Jahren des Zweiten Weltkriegs und des Großen Vaterländischen Krieges ausgesetzt waren. Einige schreiben das Leiden von Millionen Menschen nur einem Land oder einem Volk zu, was faktisch anderen verbietet, sich als Opfer zu betrachten. Andere sind stolz auf ihre „heldenhaften“ Vorfahren, wie es erst vor kurzem mit der deutschen Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und einer Reihe ihrer Kollegen (die Zeitung „Bild“ veröffentlichte eine ganze Liste solcher Personen, deren Verwandte, auf die sie stolz sind, Vertreter, Aktivisten, Helfer oder selbst Vertreter des Dritten Reiches und Nazis waren) der Fall war. Andere, wie die kanadischen Behörden, halten es nicht für möglich, einen Nazi-Kriegsverbrecher auszuliefern, und begründen dies mit dem Fehlen eines Auslieferungsvertrags zwischen unseren Ländern. Dass dies direkt oder indirekt zu einer Förderung von Neonazis führt, darunter in der Ukraine und im Baltikum, sagen wir regelmäßig in unseren Pressebriefings.

Alle diese „Vertreter“ des Westens bemerken hartnäckig nicht das Opfer der Völker der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg. Selbst wenn sie über die 27 Millionen Opfer dieses Krieges sprechen, vergessen sie die Dutzenden Millionen zerstörter Leben ihrer Familien (falls sie geblieben sind), Verwandten, Angehörigen. Einige Politiker ignorieren diese Tatsachen demonstrativ, andere verweisen auf fehlende Informationen.

Jetzt möchte ich speziell für diejenigen, die „nicht wussten“ oder „nicht gesehen haben“, Informationen bekannt geben, damit niemand später sagen kann, dass er nicht informiert war, nichts wusste oder nicht über Informationen verfügte. Natürlich ist es innerhalb unseres Pressebriefings nicht möglich, das volle Ausmaß der Tragödie zu erfassen, aber einige schreckliche Zahlen werde ich Ihnen jetzt nennen.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation wurden vom Juli 1941 bis August 1944 während der Besatzung des sowjetischen Territoriums durch die deutsch-faschistischen Eroberer und ihre Helfershelfer durch Anwendung von Strafmaßnahmen und ein ausgedehntes Netz von Konzentrations- und Zwangsarbeitslagern absichtlich mehr als 7,3 Millionen Menschen vernichtet, darunter über 18.000 Kinder. Fast zwei Millionen sowjetische Bürger wurden in die Nazi-Sklaverei verschleppt. Die Blockade von Leningrad forderte 1,93 Mio. Menschenleben - die Hälfte der Stadtbevölkerung.

Insgesamt waren etwa 80 Millionen Staatsbürger der Sowjetunion von der Tragödie der feindlichen Besatzung betroffen, von denen 13.684.692 von den Faschisten getötet, in die Sklaverei verschleppt wurden oder durch Hunger umgekommen sind.

In einem Gespräch mit dem stellvertretenden Premierminister Rumäniens und dem Außenminister Mihai Antonescu in Berlin am 27. November 1941 sagte Hitler offen über seine Pläne zum Genozid an den Slawen. Dies ist seine Worte, die allen bekannt sein sollte, gerade weil vor dem Hintergrund anderer politischer Aktionen und anderer politischer Erklärungen die wahren Ziele der Nazis jetzt buchstäblich „begraben“ werden können. Sie werden erzählen und so tun, als ob es das nicht gegeben hätte. Nein, es gab das. Das waren die Pläne des Führers im November 1941: Künftig sollten in Europa nur zwei Rassen existieren: die lateinische und die deutsche. Diese beiden Rassen sollten in Russland zusammenarbeiten, um die Slawen zu vernichten.... Das slawische Problem sei biologisch, nicht ideologisch, wie Sie auch sagten, und der Kampf gegen die Slawen muss von allen Europäern geführt werden. Die Mission, wenn man erfolgreich sei, bestehe darin, das Slawentum zu vernichten, so Hitler.

Ebenso bemerkenswert ist die Direktive der Seestreitkräfte vom 29. September 1941, die direkt mit dem Schicksal der Stadt an der Newa zu tun hat. Darin werden Hitlers Worte in Bezug auf Leningrad angeführt: In diesem existentiellen Krieg sei man nicht daran interessiert, auch nur einen Teil der Bevölkerung beizubehalten.

Es gibt unwiderlegbare dokumentarische Beweise für eine absichtliche, von der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Führung Nazi-Deutschlands im Voraus geplante Ausrottung der friedlichen Bevölkerung und Kriegsgefangenen mit dem Ziel der Vernichtung der Staatlichkeit der Sowjetunion und der Eroberung neuer Gebiete für ihre anschließende Kolonialisierung und Ausbeutung gemäß dem Konzept der Erweiterung, wie dies im Dritten Reich formuliert wurde, des „Lebensraums“ der deutschen Nation.

1. Die Grundlage der Strategie der Erweiterung des „Lebensraums“, wie von Hitler während einer Besprechung mit den Anführern des Reiches am 16. Juli 1941 erklärt wurde, bildeten folgende Prinzipien: Die Schaffung einer Militärmacht westlich des Urals darf niemals wieder auf die Tagesordnung kommen, selbst wenn man dafür hundert Jahre kämpfen muss... Das gesamte Baltikum muss Teil des Reiches werden. Ebenso muss die Krim mit den angrenzenden Gebieten Teil des Reiches werden... Die Wolgakolonien müssen Teil des Reiches werden, genauso wie das Gebiet von Baku... Die Kola-Halbinsel muss an Deutschland gehen... Leningrad muss dem Erdboden gleichgemacht werden, um es dann an die Finnen zu übergeben... Das wichtigste Gebiet für die nächsten drei Jahre ist zweifellos die Ukraine.

Laut Aussagen eines der höchsten Offiziere der deutschen Armee, Walter Warlimont, die am 13. November 1945 in Nürnberg gemacht wurden, über die Ziele der Faschisten im Krieg gegen die Sowjetunion, beabsichtigte Deutschland, seinen Lebensraum weit nach Osten auszudehnen. Dazu sollten neue militärische Grenzen entstehen: Transkaukasien sollte in die neuen Grenzen einbezogen werden, dann sollte die Grenze entlang der westlichen Küste des Kaspischen Meeres bis nach Astrachan verlaufen, dann entlang der Wolga nach oben und dann vom Oberlauf der Wolga in Richtung Archangelsk.

Die Aufgabe der Massenvernichtung der Bevölkerung wurde von der deutschen Führung lange vor Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion gestellt. Dies fand seinen Ausdruck in verschiedenen Arten von Anweisungen, Befehlen und später in praktischen Handlungen. Gemäß dem Generalplan OST wurden Todeslager zu einem der Hauptmittel zur „Befreiung der besetzten Gebiete von der indigenen Bevölkerung“. Dokumente wie der Generalplan OST, die Anweisung über besondere Gebiete zur Weisung Nr. 21 (Unternehmen Barbarossa) vom 13. März 1941, der Erlass „Über die Ausübung der Kriegsgerichtsbarkeit im Gebiet Barbarossa und über besondere Maßnahmen der Truppe“, unterzeichnet am 13. Mai 1941 vom Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Wilhelm Keitel, brachten die Gräueltaten gegenüber der Zivilbevölkerung auf die Ebene staatlicher Politik und befreiten faschistische Soldaten von der Verantwortung für Verbrechen.

Am 30. März 1941 bezeichnete Hitler in einer Rede vor hochrangigen Offizieren die Ausrottung bolschewistischer Kommissare und der bolschewistischen Intellektuellen als notwendig.

Laut der Weisung des Oberkommandos der Wehrmacht vom 12. Mai 1941 sollten gefangene politische Mitarbeiter der Roten Armee und Angestellte sowjetischer staatlicher, kommunaler und wirtschaftlicher Einrichtungen, die als besonders gefährlich für die Verwirklichung der Pläne der Kolonisierung der Sowjetunion eingestuft wurden, vernichtet werden. Politische Mitarbeiter sollten nicht als Kriegsgefangene betrachtet und sofort vernichtet werden, ohne die Evakuierung ins Hinterland zuzulassen. Für Kriegsgefangene, die am Leben blieben, war ein Straflager vorgesehen, das sie zum allmählichen Tod brachte.

Im Erlass „Über die Ausübung der Kriegsgerichtsbarkeit im Gebiet Barbarossa und über besondere Maßnahmen der Truppe“ vom 13. Mai 1941 wurde unter anderem festgelegt, dass Handlungen gegen feindliche Zivilisten, die von Militärs der Wehrmacht und Söldnern begangen wurden, selbst wenn sie als Kriegsverbrechen oder Vergehen betrachtet wurden, nicht obligatorisch verfolgt werden sollten. Gegenüber Ortschaften, in denen die Streitkräfte einem hinterhältigen oder verräterischen Angriff ausgesetzt waren, sollten sofort Massengewaltmaßnahmen angewendet werden, wenn die Umstände es nicht ermöglichen, die konkreten Verantwortlichen schnell festzustellen.

Durch den Befehl vom 23. Mai 1941 über „Die Richtlinien für das Verhalten der Truppe in Russland“ wurde die Truppe durch das Oberkommando der Wehrmacht Nazi-Deutschlands zum „rücksichtslosen und energischen Durchgreifen gegen bolschewistische Hetzer, Freischärler, Saboteure, Juden bei den geringsten Anzeichen von Widersetzlichkeit“ direkt aufgerufen. Massenerschießungen von friedlicher Bevölkerung, KZ-Lager, die mit Einwohnern verbrannten Dörfer – das alles war der Alltag des deutschen Besatzungsregimes.

2. Im Auftrag von Hitler entwickelte Hermann Göring, die Nummer zwei in der deutschen Hierarchie, einen Plan für die zukünftige Ausbeutung der im Osten eroberten Gebiete. Die Umsetzung dieses Plans würde den Tod von Millionen slawischer Menschen durch Hunger, Massentod von Kriegsgefangenen und die Aneignung von Lebensmitteln zugunsten Deutschlands auf den besetzten Gebieten der Sowjetunion zur Folge haben. Gemäß dem deutschen Hungerplan, der vom Staatssekretär des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, Herbert Backe, ausgearbeitet wurde, sollten die deutschen Streitkräfte vollständig mit den Ressourcen der Sowjetunion versorgt werden, ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der sowjetischen Bevölkerung.

Laut Materialien des Wirtschaftsstabs „Ost“ vom 23. Mai 1941 strebten die Nazis danach, Europa demografisch umzugestalten, damit die fruchtbaren Gebiete des ihnen zufolge ehemaligen Russlands Europa versorgen könnten.

SS-Reichsführer und Chef der deutschen Polizei, Heinrich Himmler, nannte in seiner Rede Anfang 1941 in Wewelsburg als eines der Ziele des „Russlandfeldzugs“ die „Dezimierung der slawischen Rasse um dreißig Millionen“, wie der ehemalige Höhere SS- und Polizeiführer  Russland-Mitte Erich von dem Bach-Zelewski 1946 in Nürnberg es gesagt hat.

Im November 1941 sagte Göring gegenüber dem italienischen Außenminister Galeazzo Ciano: „In diesem Jahr werden in Russland zwischen 20 und 30 Millionen Menschen verhungern. Und vielleicht ist das gut so, denn gewisse Völker müssen dezimiert werden“. Auch Hitler prophezeite eine „nationale Katastrophe“ für die „Moskowiter“ und erklärte, dass „Millionen Menschen“ wegen Lebensmittelmangel in vielen sowjetischen Regionen sterben würden.

Im Laufe des Jahres 1941 erklärte Goebbels, dass Russland nichts von uns zu erwarten habe, ... man werde es verhungern lassen. Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz Fritz Sauckel wies bei seinem Besuch der besetzten sowjetischen Gebiete darauf hin, dass alle deutschen Dienste vollkommen überzeugt seien, dass im kommenden Jahr, also diesem Winter, mindestens zehn bis zwanzig Millionen dieser Menschen einfach vor Hunger sterben werden. Der Reichsminister für die besetzten Ostgebiete, Alfred Rosenberg, sagte auch mehrmals, dass der Hunger von Millionen Menschen eine harte Notwendigkeit... sei, die kein Mitleid verdiene.

Verstehen Sie jetzt, welche schreckliche Verdrehung in der Ukraine um das Thema Hungersnot zu erkennen ist? Wer und wen hat zum Hunger verurteilt? Alles ist in ihren Köpfen wegen Westler durcheinander geraten.

In einem Schreiben des Leiters der Partei-Kanzlei der NSDAP, Martin Bormann, vom 23. Juli 1942 an den Reichsminister für die besetzten Ostgebiete, Alfred Rosenberg, über die Politik in den besetzten Gebieten hieß es: Man könnte nur daran interessiert sein, den Bevölkerungszuwachs in den besetzten Ostgebieten durch Abtreibungen zu reduzieren ... Die Gefahr, dass die Bevölkerung der besetzten Ostgebiete stärker zunehme als früher, sei sehr groß, denn es sei klar, dass ihre Lebensbedingungen derzeit viel besser seien. Deshalb müsste man Maßnahmen ergreifen, um die Fortpflanzung der nichtdeutschen Bevölkerung zu verhindern.

3. Durch das Urteil des Internationalen Kriegsgerichtshofs, der vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 in Nürnberg tagte, wurden die Verbrechen, die von nazistischen Verbrechern begangen wurden, als Verbrechen gegen den Frieden und die Menschlichkeit eingestuft. Im Nürnberger Urteil stand geschrieben, dass die Tötung von Zivilisten und grausamer Umgang mit ihnen ihren Höhepunkt erreichten, einschließlich der Staatsbürger der Sowjetunion. Im Osten wurden Massenmorde und Gräueltaten nicht nur zur Unterdrückung von Opposition und Widerstand gegen die deutschen Besatzungstruppen begangen. Auch in der Sowjetunion waren diese Verbrechen Teil eines Plans, der darauf abzielte, durch Vertreibung und Ausrottung die ganze einheimische Bevölkerung loszuwerden, um die befreiten Gebiete durch die Deutschen zu kolonisieren. Die Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung waren entsetzlich.

Seit dem Nürnberger Kriegsgerichtshof, der den Nazismus als verbrecherische Ideologie und politische Praxis bedingungslos verurteilte, ist die Zahl der verfügbaren Quellen, die die Fakten zahlreicher Untaten der deutschen Besatzer und ihrer Komplizen bestätigen, um das Mehrfache gestiegen.

Das Ermittlungskomitee Russlands leitete 2019-2022 Strafverfahren gemäß Artikel 357 des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation („Völkermord“) ein, die mit Massenmorden an sowjetischen Zivilisten und Kriegsgefangenen während des Großen Vaterländischen Krieges auf dem Gebiet des heutigen Russlands zusammenhängen. Derzeit sind elf Strafverfahren bereits abgeschlossen. Die in den letzten Jahren von Gerichten von Sankt Petersburg, Gebieten Leningrad, Nowgorod, Orlow, Pskow, Belgorod, Brjansk und Rostow, Republik Krim, Regionen Krasnodar, Stawropol getroffenen Beschlüsse stufen die verbrecherischen Handlungen der Hitler-Vertreter und ihrer Komplizen eindeutig als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord an nationalen und ethnischen Gruppen, die die Bevölkerung der Sowjetunion vertreten.

Zum 75. Jahrestag des Sieges wurde die Arbeit am Föderalen Archivprojekt „Verbrechen der Nazis und ihrer Helfershelfer gegen die friedliche Bevölkerung der Sowjetunion in den Jahren des Großen Vaterländischen Kriegs“ aufgenommen. Das Paket von Dokumenten wird ergänzt; derzeit umfasst es mehr als 5000 Dokumente.

Unsere Vertretungen im Ausland verbreiten diese Informationen als offizielle Dokumente in UN-Strukturen und anderen internationalen Organisationen gemäß Anweisung der Führung des Außenministeriums Russlands.

Aus Antworten auf Fragen:

Frage: Am 12. Februar haben die Außenminister Frankreichs, Polens und Deutschlands auf einer Sitzung des Weimarer Dreiecks Russland der Schaffung der Netze von Webseiten zur Verbreitung „prorussischer Propaganda“ zur Untergrabung der westlichen Regierungen beschuldigt und warnten, dass die Massenverbreitung solcher Inhalte im Vorfeld der EU-Wahlen stattfinden wird. Wie können Sie diese Informationen kommentieren?

Antwort: Das alles verwandelte sich in eine demonstrative Suche nach einem Feind, Anschwärzung unseres Landes, aller, die die Wahrheit finden bzw. eine analytische Arbeit machen wollen. Diese wilde Hetzkampagne bekommt immer neue Formen und Ausmaß in EU-Hauptstädten. Meines Erachtens grenzt dies an Paranoia. Der Bevölkerung dieser Länder werden Mythen über eine „Bedrohung vom Osten“ aufgedrängt, damit man damit alle Fehler und politischen Manipulationen ihrer Regimes erklären kann.

Ich weiß nicht, welche „Bedrohungen“ vom Osten sie sehen, aber von dort floss in diese Länder Gas – unter anderem nach Deutschland. Das war keine „Bedrohung“, sondern eine Ressource. Das Problem kam wohl vom Westen. Gerade von dort kam das, was als Terroranschläge an Nord-Stream-Pipelines umgesetzt wurde. Sanktionen und Handelskriege kamen nicht vom Osten. Von dort kamen Vertriebsmärkte und die Möglichkeit, den Handel zu gegenseitig gewinnbringenden Bedingungen zu führen. Gerade der Westen umringte den Wirtschaftsraum der EU mit Verpflichtungen auf Gesetzebene, damit die EU sich nicht entwickeln kann. Welche Bedrohung vom Osten? Ganz umgekehrt.

Es soll daran erinnert werden, dass französische Behörden im Juni 2023 unser Land bereits einer mythischen „Digitalkampagne“ zur Verbreitung von Desinformationen unter Teilnahme gewisser russischer Staatseirichtungen und damit verbundener Strukturen beschuldigten. Wir haben Paris offen vorgeschlagen, uns konkrete Fakten und Materialien bereitzustellen, damit wir diese sehen und eigene Einschätzung geben können. Hätten sie diese Fakten gehabt, hätten sie diese entweder veröffentlicht, uns übergeben, oder internationalen Organisationen bereitgestellt. Nichts davon wurde gemacht.

Es ist nicht erstaunlich, dass mit dem Aufbringen einer neuen Portion von Ansprüchen unsere ehemaligen Partner keine überzeugenden Beweise für angeblich gewissenlose Handlungen Russlands bereitstellen. Dieses Schema wurde im Westen seit vielen Jahren ausprobiert, es wurden Mythen erfunden und implementiert, politisch motivierte Zensur angesichts einer angeblichen Bedrohung vom Westen aufgedrängt, damit man Kontrolle über eigene Massenmedien und Kommunikationen aufstellt, eigene Zivilobjekte, das Publikum von allen Quellen der unerwünschten Wahrheit abschaltet, um alle in ein Informationsvakuum zu bringen, das von aggressiver Propaganda künstlich geschaffen wird. Doch diesmal haben die Außenminister der erwähnten Länder, die sich daran gewöhnten, alles auf Russland abzuwälzen, de facto sich selbst entlarvt.

Wie wir aus der französischen Presse erfahren haben, wird unser Land der Verbreitung – ich zitiere da den Außenminister Frankreichs Stephane Sejourne – von „Informationen aus russischen Sozialen Netzwerken, Nachrichtenagenturen und Webseiten der Einrichtungen“ beschuldigt. Einfacher gesagt, handelt es sich um Eingeständnis der Versuche, die Verbreitung aller Informationen durch Russland, ob durch Staatseinrichtungen oder einfache Staatsbürger, zu verhindern. Was geschah? Früher wurde uns Verbreitung von Desinformation zur Last gelegt, dass es sich angeblich um die Einmischung in ihre Wahlen und inneren Angelegenheiten handelt. Unter diesem Deckmantel wurden Informationen einer Zensur ausgesetzt, Medien geschlossen. Nun nannten sie die Dinge beim Namen. Sie sagten, dass alles, was aus Russland kommt (darunter die Position Russlands), nicht zu hören sein soll.

So wurde dies vom US-Vertreter auf einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in Mikrophon gesagt: „Warum müssen wir überhaupt immer noch Russland zuhören?“. Die Anführer der erwähnten Länder (Frankreich, Polen und Deutschland) bemühten sich diesmal sogar nicht, auf ihren Kampf gegen Desinformation hinzuweisen. Die ganze Zeit erklärten sie damit den Aufbau einer gewissen Infrastruktur zum Kampf gegen Desinformation in der Nato und EU. In der Tat handelt es sich um eine Struktur für Verwirrung ihrer Bevölkerung. Sie gaben de facto zu, dass sie wollen, dass die russische Position, die Meinung unseres Landes, des Volkes im Westen im Prinzip gar nicht gehört wird. Sie streben die Errichtung einer „Eisernen Medien-Kuppel“ über Europa an.

Solche Erklärungen sind ein unbestreitbarer Beweis des eklatanten Abweichens dieser Länder von internationalen Verpflichtungen im Bereich Schutz des Pluralismus der Medien und Meinungsfreiheit. Wir hören diese Worte vom Vertreter des Landes, das die „Meinungsfreiheit“ zu einem der wichtigsten Basiswerte erklärt. So zynisch. Jeder unvoreingenommene Beobachter versteht, dass wir mit einer weiteren offen propagandistischen Attacke der französischen Behörden im Rahmen der von ihnen entfachten Kampagne zur Diskreditierung Russlands und einem Versuch dadurch die eigene Bevölkerung von sich zuspitzenden inneren Problemen abzulenken, zu tun haben.  Darin gibt es nichts Unerwartetes außer der Tatsache, dass sie sich nun gar nicht genieren und das offen zeigen.

Man braucht nicht mehr Erklärungen wie die „russische Einmischung“, russische Troll, Hacker, Manipulationen. Nun sagen sie einfach direkt – es dürfen überhaupt keine Informationen von Russland, aus Russland kommen. Mir scheint, dass es äußerst interessant aus der Sicht des Niveaus ihres Verfalls ist.

Frage: Australiens Außenministerin Penny Wong hat eine Petition über die Schließung des Generalkonsulats Russlands in Sidney nicht unterstützt, wobei die Wichtigkeit der Beibehaltung der diplomatischen Kanäle mit Moskau zum Schutz der nationalen Interessen des Landes und Unterstützung der russischen Diaspora hervorgehoben wurde. Wie schätzt Moskau solchen Beschluss Australiens ein?

Antwort: Erstens, versteht Canberra wohl, dass im Falle solcher Handlungen eine Reaktion von unserer Seite kommen wird. Es gibt bereits viele Beispiele. Dies würde einfach zu spiegelartigen Gegenmaßnahmen gegenüber der Botschaft Australiens in Russland führen.

Ich wiederhole, dass es nicht unsere Wahl sein wird. Doch wenn es zu solchen Handlungen seitens Australiens kommt, werden wir darauf regieren. Bislang sehen wir das alles nur im Informationsraum. Vielleicht wird das auch so bleiben.

Allerdings ist keine Rede von der Änderung der jetzigen antirussischen Position des australischen politischen Establishments.

Canberra folgt gehorsam dem Kurs des „kollektiven Westens“. Sein Beitrag zur Unterstützung des Kiewer Regimes machte bislang rund 600 Mio. Dollar aus, 500 Mio. von denen auf die Militärhilfe entfallen. Sowohl die jetzige Labour-Regierung von Anthony Albanese, als auch das vorherige liberalnationale Kabinett von Scott Morrison vertreten fest antirussische Positionen und bestätigen regelmäßig ihre Loyalität gegenüber Washington in Bezug auf Russophobie.

Als Zeichen der unfreundlichen Stimmung erschwerten die australischen Behörden ernsthaft die Arbeit der russischen Auslandseinrichtungen hin bis zum Ergreifen der diplomatischen Immobilien und Provokationen gegenüber Mitarbeitern. Im selben Kontext tauchen ab und zu „Einwürfe“ über die Schließung unserer Vertretungen auf dem „grünen Kontinent“ bzw. Ausweisung des russischen Botschafters auf.

Ich wiederhole nochmals: Wenn dies alles bis zur Umsetzung kommt, werden sie eine entsprechende Antwort bekommen.

Frage: Trotz Erklärung der Außenministerin Australiens Penny Wong über den Wunsch, die diplomatischen Kanäle beizubehalten, bleibt Australien nicht hinter westlichen Partnern beim Thema Einführung der Sanktionen gegen Russland zurück. Gibt es hier keinen Widerspruch zwischen der Erklärung von Sydney und seinen Handlungen?

Antwort: Ich habe dies gerade kommentiert. Das Wesen bleibt unverändert. Ich sehe keinen Widerspruch. Es ist offensichtlich, dass sie dem Plan folgen, wobei er bei einigen Dingen nicht vollständig umgesetzt wird, indem man versteht, dass eine Reaktion folgen wird. Hätten sie nicht verstanden, hätten wir keine Reaktion gezeigt, dann hätten sie diese Russophobie vollständig umgesetzt.

Frage: Am Freitag beginnt die Münchner Sicherheitskonferenz – selbstverständlich ohne normale russische Vertretung. Was erwartet das Außenministerium Russlands davon, und wie wird die Effizienz dieser Plattform vor und nach Februar 2022 eingeschätzt?

Antwort: Wir erwarten nichts. In den letzten Jahren war ein kontinuierlicher Verfall der Münchner Plattform zu erkennen. Wir werden unbedingt ein umfassendes Material mit historischem Blick, Zitaten unserer Vertreter veröffentlichen. Ich erinnere mich daran, wie diese offenen Krisenerscheinungen begannen, darunter als nur alleine Seite auf der Münchner Sicherheitskonferenz zu dominieren begann – USA.

In der Bezeichnung der Veranstaltung selbst wird darauf hingewiesen, dass es sich um die Sicherheitspolitik auf dem europäischen Kontinent handelt. Es ist wild zu sehen, wie die USA einen anderen Kontinent vertreten und ihren Satelliten die Agenda, Fazit, das auf der Konferenz gezogen werden soll, diktiert werden.

Ich erinnere mich daran, wie die Situation in der Ukraine, die sich 2014 entwickelte, bei Teilnehmern dieser Konferenz Lachen auslöste.

Der Verfall verlief lange Zeit. Es wurde alles gemacht, um die Besprechung auf eine wahre politologische, historische, diplomatische Bahn zu bringen. Sie gingen wohl einen anderen Weg.

Russland sah in seiner Teilnahme an der Münchner Sicherheitskonferenz die Möglichkeit, dem breiten politischen und Experten-Publikum unsere Position zum Thema europäische und internationale Sicherheit im Ganzen sowie Erklärung unserer Positionen zu einem breiten Spektrum der Kreise der globalen Tagesordnung mitzuteilen. Wie Sie wissen, lag im Zentrum der russischen Herangehensweisen das Prinzip der unteilbaren Sicherheit. Wir gingen von der Notwendigkeit, Anstrengungen zur Bildung eines einheitlichen Sicherheitssystems in Europa und Euroatlantik-Raum zu bündeln, aus.

In München sprachen die russischen Vertreter immer offen über unsere „roten Linien“. Es wurde auf die Unzulässigkeit der schleichenden Expansion der Nato und andere Schritte des Westens zur Schaffung der Bedrohungen an unseren Grenzen hingewiesen. Noch 1999 sagte der stellvertretende Außenminister Jewgeni Gussarow auf der Münchner Sicherheitskonferenz über die Inakzeptanz der Erweiterung der Nato gen Osten und rief die Nato zur Berücksichtigung der russischen Besorgnisse auf.

Die berühmte „Münchner Rede“ von Wladimir Putin 2007, wo Russlands Präsident den Westen vor der Fortsetzung des sinnlosen Kurses auf die Gewährleistung der eigenen Sicherheit auf Kosten der Sicherheit der Anderen, warnte, ging in die Geschichte ein. Hier ist eines der Zitate: „Der Prozess der Nato-Erweiterung hat mit der Modernisierung der Allianz bzw. Gewährleistung der Sicherheit in Europa nichts zu tun. Im Gegenteil: Das ist ein bedeutender provozierender Faktor, der das Niveau des gegenseitigen Vertrauens senkt“. Die Rede war prophetisch: Man hätte die menschengemachte Krise, die wir heute erleben, vermeiden können, hätten die westlichen Politiker damals den Warnungen des Präsidenten Russlands zugehört. Wir möchten den Kollegen empfehlen, die „Münchner Rede“ Putins nochmals zu lesen. Sie verlor nicht an Aktualität, darin können sie Antworten auf viele aktuelle Fragen finden.

Letztes Mal war unser Land in München vor vier Jahren im Präsenzformat vertreten. Damals wurde die russische Delegation von Sergej Lawrow geleitet.

In den letzten Jahren beobachteten wir die Entfernung eines analytischen Bestandteils aus der Arbeit der Münchner Plattform, Verwandlung des Forums aus einem Diskussionsklub in eine russophobe propagandistische Versammlung. Die Auftritte Selenskis haben die Münchner Plattform endgültig entwertet, wobei sie sich in eine Talk-Show verwandelte.

Dasselbe Schicksal ereilte die Berichte, die im Vorfeld der Konferenz vorbereitet werden. Ihre Qualität ging kontinuierlich nach unten, wobei es zur Dogmatisierung kam, die Analyse wurde immer mehr politisiert und benachteiligt. Die meisten Probleme wurden unter Blickwinkel der Konfrontation betrachtet. Der ganze Denkprozess um die Konferenz war auf Widerstand gegen „Unerwünschte“ gezielt, wobei man Teil des Kurses des Westens auf die Abschreckung Russlands und anderer unabhängigen Machtzentren im Sinne der „auf Ordnung beruhenden Ordnung“ wurde. Heute sind die Organisatoren und Inspiratoren der Veranstaltung nicht mehr imstande, etwas Ernsthaftes zur intellektuellen Diskussion über internationale Prozesse anzubieten.

Die Epoche der Münchner-Plattform bleibt in Vergangenheit. Wir haben viele alternative Plattformen – sowohl unsere internationale, als auch ausländische, an denen wir auf verschiedenem Niveau teilnehmen. Es gibt eine gute Alternative dazu, was jetzt leider nicht mehr handlungsfähig ist.

In den Vordergrund treten neue Diskussionsplattformen – Waldai-Forum, Minsker Konferenz eines hohen Niveaus zur Eurasischen Sicherheit, Raisina Dialog (Indien), Sir Bani Yas (VAE), Forum Anatolia (Türkei), Doha Forum (Katar) und andere Konferenzen, die die Möglichkeit für einen gleichberechtigten und offenen Meinungsaustausch zu aktuellen Problemen der modernen internationalen Beziehungen bieten. Es ist nicht verwunderlich, dass alle diesen Plattformen in den Staaten der Weltmehrheit liegen.

Die Welt geht nach vorne, wobei München gelassen wird, indem es zusammen mit dem restlichen „kollektiven Westen“ in Richtung der Selbstisolierung von der restlichen Welt weiter geht.

Frage: Wie können Sie den Aufruf des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump an die Nato, Ausgaben für die Ukraine-Hilfe bis zum Niveau der USA zu erhöhen, kommentieren? Bedeutet das, dass Donald Trump im Falle der Wahl zum Präsidenten die Kriegshandlungen in der Ukraine fortsetzen wird?

Antwort: US-Wähler müssen klären, was ihre US-Kandidaten meinen. Ehrlich gesagt, habe ich Mitgefühl zu ihnen, weil es fast unmöglich ist. Es wurde alles Mögliche versprochen, bei Wahlkampagnen der früheren Jahre gesagt, damit die Amerikaner für sie abstimmen (ob lebendig oder tot). Wenn Sie ihre weiteren Handlungen mit erklärten Zielen vergleichen, verstehen Sie den Unterschied.

In dieser Situation soll verstanden werden, dass es sich um die Wahlperiode handelt. Niemanden interessiert, ob der Kandidat seine Versprechen erfüllt oder nicht. Wichtig sind nur Emotionen und äußere Atmosphäre der Wahlen auf US-Weise. Das Andere ist nicht von Bedeutung. Das müssen die Staatsbürger der USA klären.

Frage: Ich möchte über die Forderung an die Nato – die Ukraine-Ausgaben auf das Niveau der USA zu bringen – präzisieren. Gibt es eine reale Chance?

Antwort: Das erinnert an die Märchen darüber, die ein nicht freier Menschen gezwungen war, alles zu verkaufen. Als kein Haus, kein Essen, keine Kleidung blieben. Es wird aber weiterhin gefordert.

Die Nato-Partner der USA haben nichts mehr. Vielleicht wohl Großbritannien wird etwas geben. EU-Länder stellen dem Kiewer Regime Hilfe nicht mehr in Form konkreter Tranchen, sondern einfach in Form der Versprechen bereit. Das geben, was von ihnen die USA fordern, ist jetzt unmöglich – sie alle werden zusammenbrechen. Dies soll irgendwie gesichert werden (nicht einfach ein Check). Es gibt das nicht.

Das alles kennzeichnet die Politik der USA, die in Tests ihrer Nato-Partner, EU-Länder besteht, um diese wirtschaftlich auszuschöpfen. Die höchste Aufgabe ist, den Konkurrenten zu beseitigen, indem schreckliche wirtschaftliche und finanzielle Kennzahlen der USA berücksichtigt werden.

Frage: In dieser Woche tauchten in russischen Agenturen Nachrichten auf, dass in Mariupol schreckliche Funde entdeckt wurden, dass westliche Big-Pharma-Unternehmen Experimente dort machten und Dienstleistungen der gewissenlosen Beamten des Gesundheitsministeriums der Ukraine in Bezug auf medizinische Experimente an Kindern nutzten. Wie können Sie das kommentieren?

Antwort: Wir haben diese Mitteilungen gesehen. Schockierende Informationen. Ich will nicht zum Thema sprechen, bevor man eindeutige Informationen von Experten bekommt, damit man später nicht sagt, dass wir mit nicht geprüften Informationen spekulieren.

Dabei sprachen wir mehrmals über US-amerikanische Biolabore rund um die Welt. Wir sagten, dass das ganze Territorium der Ukraine für westliche Experimente genutzt wird. Das sind Medikamente, biologische Mittel und Waffen, die an den Streitkräften der Ukraine und jenen getestet werden, gegen die sie diese Waffe anwenden, die früher nicht getestet worden war.

Wollen wir auf offizielle Bestätigung warten. Ich werde mich nicht wundern, wenn diese Informationen bestätigt werden.

Frage: Das am 9. Februar veröffentlichte Interview des Präsidenten Russlands Wladimir Putin mit US-Journalist Tucker Carlson betraf unter anderem die Fragen der Entwicklung von BRICS und gute Beziehungen zwischen Russland und China. Die führenden Weltmedien kommentierten aktiv dieses Gespräch und führten unter anderem offizielle Erklärungen der ausländischen politischen Anführer an. Dabei gibt es wenig Informationen, wie das Interview Putins von einfachen Staatsbürgern ausländischer Staaten wahrgenommen wurde. Können Sie bitte über die Reaktion auf das Interview in asiatischen Medien und Sozialen Netzwerken sagen? Ich denke, dass unsere diplomatischen Vertretungen das Außenministerium dazu informieren.

Antwort: Sie stellen an mich Frage im selben Format, in dem die Situation im Westen ist. Sie bitten mich als Person, die einen staatlichen Dienst vertritt, zu sagen, die Menschen auf das Interview im Ausland reagieren. Sie können das selbst sehen angesichts der Tatsache, dass alle jetzt ihre Meinung in Sozialen Netzwerken zum Ausdruck bringen. Soziale Netzwerke haben die Möglichkeit einer sofortigen Übersetzung. Sie können sich diese Reaktion selbst ansehen, damit wir nicht diese westlichen Spiele spielen: Zensur von Informationen, Aneignung des Rechtes, für Menschen zu sprechen, ohne sie zu fragen.

Menschen äußerten sich bereits. Sie machten das mit Anzahl der Ansichten. Wir haben mit Erstaunen erfahren, dass sie etwas nicht sehen dürfen. Nicht wegen des Alters, gesetzwidrigen Informationen, sondern weil eine Person im Weißen Haus bzw. Außenministerium beschloss, dass man sich so was nicht ansehen soll. Meines Erachtens hat das alle schockiert.

Im Interview des Präsidenten Russlands Wladimir Putin wurde unser strategischer Kurs dargelegt, der bei Treffen mit Öffentlichkeit, Interviews mit Journalisten und Pressekonferenzen mehrmals erläutert wurde. Es ist unglaublich, dass die Welt nicht dazu bereit ist, dass Menschen das sehen und hören, Fragen stellen werden.

Sie machten so einen Fehler, indem sie dies verhindern wollten. Deswegen gab es weitere ein Paar Dutzend Millionen Ansichten. Wenn man sagt – sie sollen sich das nicht ansehen, ohne Argumente außer Aggression und Ärger – dann werden alle natürlich sehen.

Ich denke, dass Sie lieber selbst sich Kommentare ansehen sollen. Auf der anderen Seite, ist es für mich nicht schwer. Wir würden gerne bei der Antwort auf Ihre Frage in Sozialen Netzwerken einen Kommentar mit Auszügen aus den Einschätzungen aus der von Ihnen erwähnten Region, Massenmedien bzw. einzelner Menschen, die unserer Meinung nach am stärksten repräsentativ sind, veröffentlichen.

Frage: Vizepräsident der Liga der Kriegsdiplomaten Wladimir Winokurow sagte in einem Interview mit RIA Novosti, dass der Zerfall des Warschauer Paktes 1991 zur Erweiterung der Nato durch ihre ehemaligen Mitglieder und heutigen Politik des Westens zur Abschreckung Russlands auf Grundlage der Strategie nach sich gezogen hat. Vor unseren Augen erfolgt die Entstehung eines Rings der Anakonda-Schleife um Russland aus Nato-Militärstützpunkten und Kommandostellen, Verlegung der Panzereinheiten und Angriffs-Flugzeuggruppierungen an unsere Grenzen, die eine potentielle Bedrohung für die militärische Sicherheit Russlands darstellen. Welche Schritte unternimmt das Außenministerium Russlands zur Bremsung bzw. Einstellung dieses Prozesses?

Antwort: Wir haben diese Frage mehrmals kommentiert. Die Erweiterung der Allianz ist einer der Hauptgründe der aktuellen Krise der europäischen Sicherheit. Statt vereinigenden Schemas auf Grundlage gesamteuropäischer Kooperationsmechanismen, das einen festen Frieden und Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland und weiter im ganzen euroatlantischen Raum gewährleisten könnte, wurde eine Strategie der Erweiterung der Zone des ausschließlichen Einflusses des Westens unter dem militärpolitischen Schirm der Nato gewählt. Im Ergebnis näherte sich das Militärpotential der Allianz den Grenzen Russlands an. Unsere zahlreichen Initiativen, die auf den Kampf gegen reale Herausforderungen und Aufbau eines gleichen und gerechten Sicherheitssystems für alle gerichtet sind, wurden von der Allianz nicht ernsthaft wahrgenommen. Der letzte Versuch wurde von uns im Dezember 2021 unternommen, als wir Brüssel einen Entwurf eines Vertrags über Sicherheitsgarantien vorlegten. Er wurde ebenfalls abgelehnt.

Im Rahmen der politisch-diplomatischen Dimension wird von uns Aufklärungsarbeit über die zerstörerischen Folgen der Nato-Erweiterung für die Welt gemacht. Wir teilen Informationen internationaler Öffentlichkeit. Entsprechende Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit unseres Landes werden vom Verteidigungsministerium Russlands ergriffen.

Ich möchte Sie auf die Erklärungen der Nato und EU (die der Nato unterordnet sind) aufmerksam machen. Sie sagten, dass alles auf dem Kampffeld gelöst wird. Diese Herausforderung wurde genommen.

Министерство иностранных дел Российской Федерации
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